Kadokawa zahlt 2,8 Millionen Euro an BlackSuit

Kadokawa zahlt 2,8 Millionen Euro an BlackSuit

Stellt euch vor, ein Unternehmen wurde von einer Hackergruppe gehackt und zahlt auch noch das Lösegeld dafür? Klingt unvorstellbar, oder? Doch das ist ist einem sehr bekanntem Unternehmen in Japan geschehen. Sie zahlte ein Summe von 2,98 Millionen US-Dollar (knapp über 2,8 Millionen Euro). Mich trifft gleich der Donnerschlag!

Die russiche berüchtigten Hackergruppe BlackSuit hat rund 1,5 großen Datenpaket von encodierten Daten inklusive Finanzdaten und Personalinformationen geklaut. Daraufhin forderten sie die gigantischen Lösesumme von über 2,8 Millionen Euro von Kadokawa Corporation.

Was ist Kadokawa?

Logo von Kadokawa

Die Kadokawa Corporation ist eine bekannte Firma, das indirekt zu Sony gehört. Sony ist der größte Aktionär. Sie hat unter anderem viele Anime und Videospiele erschaffen. Zahlreiche Studios gehören direkt zu Kadokawa, zum Beispiel ASCII Media Works. Der ist sehr für RPG Maker bekannt. Außerdem hat er Mangaproduktionen wie KonoSuba und Mushoki Tensei als Anime-Serien umgesetzt.

Am 8. Juni hat es einen Hackerangriff auf die Kadokawa-Gruppe gegeben. Dabei wurde Ransomware eingesetzt, um die sehr bekannte Streamingplattform NicoNico zu infiltrieren. Auch die dazugehörigen Unternehmensdienste waren betroffen.

E-Mail Inhalt zwischen Hacker und KurritaEin teilweise verpixeltes Foto zeigt eine E-Mail, die von einer Hackergruppe an eine Führungskraft der Kadokawa Corp. geschickt wurde. (Kyodo)

Das Unternehmen hat kurz danach bestätigt, dass die Personalinformationen von allen Mitarbeitern von Dwango Co. raubmordkopiert wurden. Das ist die Unterfirma von Niconico, die geleakt wurde.

Kadowawa sagt zu dem Vorfall bislang nichts, weil sie die Zahlungen an die Hackergruppe nicht kommentieren will. Sie verweist auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen in Japan.

Wie es dazu kam?

Es ist klar, dass die Hackergruppe ziemlich Druck auf die Unternehmensführung ausgeübt hat, sagt eine Quelle aus dem Umfeld von Kadokawa.

Die Hackergruppe hat zwischen dem 8. Juni und dem 17. Juni eine Menge Geld gefordert, nämlich 8.25 Millionen US-Dollar. Das sind umgerechnet 7.855.650 Euro. Währenddessen hat der Chief Operating Officer von Dwango, Shigetaka Kurita, alleine mit den Hackern verhandelt, ohne das Management zu informieren. Er kann aber nicht mehr als 3 Millionen US-Dollar zahlen, weil die Vorschriften aufgrund des in Tokio stattfindenden Olympischen Spiele sehr streng sind.

Die russischen Hacker waren bereit, die geklauten Daten für 2,98 Millionen US-Dollar innerhalb von 48 Stunden löschen zu lassen. Unknown Technologies hat bestätigt, dass rund um 44 Bitcoins an eine Kryptowährungswallet am 13. Juni gesendet wurden.

"Verhandlungen sollte man nicht so leichtfertig führen, denn es gibt viele Hacker, die sich nicht an Versprechen halten", warnt ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, wie das japanische Medium Kyodonews berichtet.