Verschiedene Geschmackrichtungen von Ubuntu

Verschiedene Geschmackrichtungen von Ubuntu

Jeder kennt Ubuntu, aber kennst du auch die verschiedenen Geschmacksrichtungen von Ubuntu, wie zum Beispiel Edubuntu oder Kylin? Nein? Deshalb gibt es diesen Artikel, um die verschiedenen Geschmacksrichtungen von Ubuntu zu erklären.

Ubuntu hat vor kurzem die neueste Version Ubuntu 24.10 veröffentlicht. Neben der Standardversion gibt es offizielle Flavors, die von der Ubuntu-Community entwickelt wurden.

Obwohl alles auf dem gleichen Ubuntu basiert, unterscheidet sich die Installation nur in den Standardanwendungen, die installiert werden.

Hier gehen wir im Detail auf die einzelnen Geschmacksrichtungen ein.

1

Edubuntu

Lernen mit Edubuntu

Edubuntu ist speziell für den Bildungsbereich gedacht und hat die gleiche GNOME-Desktop-Umgebung wie normales Ubuntu. Der Unterschied ist, dass es eine Menge Bildungssoftware vorinstalliert hat, zum Beispiel den Marble-Atlas für geografisches Lernen und Calcium, eine interaktive Periodentabelle für Chemie. Außerdem sind kindgerechte Programme wie GCompris an Bord, das Lernspiele für Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren bietet.Die Integration dieser Software macht Edubuntu zu einer wertvollen Option für Bildungseinrichtungen oder Eltern, die ihre Kinder an ein Linux-Betriebssystem heranführen möchten.Die Desktop-Erfahrung bleibt benutzerfreundlich und eng an reguläres Ubuntu angelehnt. So können Lernende früh mit einem vollwertigen Linux-System vertraut werden.Edubuntu kombiniert also die Flexibilität und Stabilität von Ubuntu mit einem Fokus auf Bildung. Das macht es zu einer ausgezeichneten Wahl für Schulen und Lehrumgebungen.

2

Kubuntu

Einsteigerfreundlicher Window-Manager

Kubuntu hat eine KDE-Plasma-Desktop-Umgebung, die man stark anpassen kann. Das ist eine gute Alternative zu normalem Ubuntu.In Kubuntu 24.04 wird Plasma 5.27 verwendet. Das sieht nicht nur gut aus, man kann auch viel daran anpassen. Zum Beispiel kann man das Design ändern, die Fenster verzieren und verschiedene Schriften einstellen. Das macht es besonders für Nutzer attraktiv, die von Windows wechseln und ein ähnlich flexibles Desktop-Erlebnis suchen.

Die vorinstallierte Software deckt alles ab, was man so braucht, auch LibreOffice, Firefox und Thunderbird. Und das Beste: Kubuntu läuft auch auf Geräten mit nur 4 GB RAM, also selbst da flüssig. Das macht es zu einer super Option für alle, die eine anpassbare, moderne Linux-Erfahrung suchen.

3

Lubuntu

Einfach und schlichtes Window-Manager

Lubuntu ist eine echt leichte Option unter den Ubuntu-Varianten und benutzt LXQt als Desktop-Umgebung. Die Oberfläche ist einfach und ohne Schnickschnack, sieht ein bisschen aus wie bei älteren Windows-Versionen. Weil es so eine schlanke Struktur hat, ist Lubuntu perfekt für ältere oder leistungsschwache Hardware. Es ist auch die kleinste der Ubuntu-Distributionen und hat eine ISO-Dateigröße von nur 3,3 GB.

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Lubuntu ist, dass man eine minimale Installation durchführen kann, die komplett auf Snap-Pakete verzichtet. Das könnte für Nutzer attraktiv sein, die auf klassische Debian-Pakete setzen.Trotz des minimalistischen Ansatzes bietet Lubuntu genug Anpassungsmöglichkeiten und eine solide Auswahl an Software, darunter LibreOffice und Krita für digitale Malerei. Lubuntu ist also die perfekte Wahl für Nutzer, die ein einfaches und ressourcenschonendes Betriebssystem suchen.

4

Ubuntu Budgie

Das Window-Manager erinnert etwas an Mac OS X

Mit seiner Budgie-Desktop-Umgebung ist Ubuntu Budgie eine frische und moderne Alternative.Die Oberfläche kombiniert ein Dock am unteren Bildschirmrand mit einem klassischen Anwendungsmenü, das sich flexibel zwischen einem traditionellen Layout und einer Symbolansicht umschalten lässt.Die Anpassungsmöglichkeiten reichen von visuellen Stilen bis hin zu unterschiedlichen Layouts, wie z. B. "Classic Ubuntu", das eine nostalgische Anmutung bietet.

Die vorinstallierte Software ist umfassend und benutzerfreundlich, und neben den Standardanwendungen bietet Ubuntu Budgie eine schlanke und dennoch elegante Benutzererfahrung, die es für Neulinge und erfahrene Nutzer gleichermaßen attraktiv macht.Dank der Mischung aus Ästhetik und Funktionalität ist es eine ideale Wahl für Nutzer, die einen modernen und zugleich benutzerfreundlichen Desktop suchen.

5

Ubuntu Cinnamon

Ubuntu Cinnamon

Mit Ubuntu Cinnamon bekommt ihr den Cinnamon-Desktop aus Linux Mint auch auf eurem Ubuntu-PC. Cinnamon bietet eine Benutzeroberfläche, die euch vertraut ist und sich an das klassische Desktop-Paradigma anlehnt, ähnlich wie bei Windows. Der Desktop kombiniert eine Taskleiste am unteren Bildschirmrand, ein Hauptmenü und ein anpassbares Benachrichtigungssystem. Die Optik ist modern, aber nicht überladen, was es ideal für Ein- und Umsteiger macht.

Die Stärken von Ubuntu Cinnamon sind seine Stabilität und Anpassbarkeit. Anwender können Panels, Themes und Applets anpassen, um den Desktop nach ihren Wünschen zu gestalten. Es kommt mit den gleichen Software-Repositories wie Ubuntu, bietet aber die Ästhetik und Nutzerfreundlichkeit von Cinnamon.Für Nutzer, die eine vertraute Windows-ähnliche Umgebung mit der Stabilität von Ubuntu kombinieren möchten, ist dies eine hervorragende Wahl.

6

Ubuntu Kylin

Speziell an chinesische Geschmacksmuster angepasste Ubuntu Kylin

Ubuntu Kylin ist eine spezielle Ubuntu-Variante, die für den chinesischen Markt optimiert wurde.Es verwendet die UKUI-Desktop-Umgebung (UKUI 4.0 in Version 24.04), die auf Qt basiert und sich an der Windows-Ästhetik orientiert.Das Design ist klar und übersichtlich, mit einem starken Fokus auf Einfachheit und Produktivität. Mit seinem Kalender, der auch lokale Feiertage anzeigt, und seiner Anpassung an die chinesische Sprache ist Ubuntu Kylin in China besonders beliebt.

Die Distribution hat eine große Auswahl an vorinstallierter Software, zum Beispiel WPS Office und QQ Music. Auch wenn es hauptsächlich für den chinesischen Markt gedacht ist, können internationale Nutzer von der schlanken und gut durchdachten Oberfläche profitieren. Ubuntu Kylin ist also eine tolle Mischung aus Funktionalität und kultureller Anpassung.

7

Ubuntu MATE

Der MATE-Desktop basiert auf GNOME 2 und kommt ohne viel Schnickschnack aus.

Wenn du einen traditionellen Desktop bevorzugst, ist Ubuntu MATE genau das Richtige für dich. Die MATE-Desktop-Umgebung ist ein Fork von GNOME 2 und zeichnet sich durch Einfachheit, Stabilität und geringe Ressourcennutzung aus. In Ubuntu MATE 24.04 kommt die neueste Version, MATE 1.26, zum Einsatz. Die bringt sowohl optische als auch technische Verbesserungen. Verschiedene Layouts wie "Redmond" (ähnlich Windows) und "Mutiny" (ähnlich macOS) ermöglichen es, die Benutzeroberfläche individuell anzupassen.

Ubuntu MATE ist besonders ressourcenschonend und eignet sich deshalb auch für ältere oder weniger leistungsstarke Geräte. Gleichzeitig hat es eine moderne Softwarebasis, weil aktuelle Ubuntu-Technologien wie Snap-Pakete und Flatpaks integriert sind. Das macht Ubuntu MATE zu einer ausgezeichneten Wahl für Nutzer, die eine klassische Desktop-Umgebung mit aktuellen Technologien suchen.

8

Ubuntu Studio

Ubuntu Studio ist speziell für kreative Leute gemacht

Das ist der perfekte Mix aus Audio-, Video-, Grafik- und Fotobearbeitung. Die Distribution basiert auf Ubuntu, verwendet aber die KDE-Plasma-Desktop-Umgebung und hat eine riesige Sammlung an Multimedia-Software an Bord. Dazu gehören Programme wie Ardour für Audio-Editing, Blender für 3D-Modellierung und Krita für digitale Kunst. Und das Beste: Der Low-Latency-Kernel sorgt für eine super Audioleistung.

Mit dem Ubuntu Studio Installer-Tool kannst du gezielt Pakete auswählen, die für deine kreativen Bedürfnisse wichtig sind. So bleibt das System anpassbar.Und weil es Ubuntu Studio so gut für professionelle Anwendungen und Workflows unterstützt, ist es eine echt starke Lösung für Kreativprofis und Enthusiasten.

9

Ubuntu Unity

Ubuntu Unity basiert auf Unity, dem hauseigenen Window-Manager von Ubuntu

Es entstand als inoffizielle Variante, die den beliebten Unity-Desktop wieder aufleben ließ, nachdem Canonical diesen 2017 zugunsten von GNOME aufgegeben hatte. Seitdem hat sich das Projekt zu einer offiziellen Ubuntu-Variante entwickelt, die regelmäßig aktualisiert wird und eine wachsende Fangemeinde hat.

Unity war einst die Standard-Desktopumgebung von Ubuntu und ist für seine moderne und produktive Benutzeroberfläche bekannt. Die Launcher-Leiste auf der linken Seite, das Dash (ein leistungsstarkes Such- und Startwerkzeug) und das global integrierte Menü boten eine innovative Benutzererfahrung. Ubuntu Unity setzt diese Tradition fort und bietet eine optimierte und ressourcenschonende Version von Unity, die auch auf älterer Hardware gut läuft.

Ubuntu Unity ist ideal für Benutzer, die eine Kombination aus moderner Technologie und traditionellem Desktop-Design suchen. Es bietet eine großartige Alternative für diejenigen, die sich mit GNOME nicht anfreunden können, aber dennoch in der Ubuntu-Familie bleiben möchten.

Flavours ausprobieren

Du kannst all die verschiedenen Flavours in einer virtuellen Maschine wie z. B. mit VMWare oder VirtualBox zuerst ausprobieren, um herauszufinden, welches für dich am besten passt.

KDE ist mit seiner Wayland-Implementierung sehr fortschrittlich und bietet ebenfalls HDR-Unterstützung für den Bildschirm, sofern die Grafikkartentreiber HDR unterstützen.

Für Einsteiger bzw. Umsteiger ist das Windowmanager KDE bzw. Kubuntu empfehlenswert, aber auch Ubuntu Unity sieht toll aus.

Fazit

Ubuntu und seine vielen Varianten bieten eine Menge verschiedener Desktop-Umgebungen und Funktionen, die auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse zugeschnitten sind. Es gibt kein perfektes Geschmacksrezept für alle, jeder muss für sich herausfinden, was für ihn am besten passt.

Jede der offiziellen Versionen hat ihre eigenen Vorteile, die über die Standardversion hinausgehen und sich für unterschiedliche Zielgruppen eignen.

Die Ubuntu-Community ist echt stark und hat für jeden Anspruch die passende Lösung.Mit dieser Vielfalt zeigt Ubuntu, dass es mehr ist als nur ein Betriebssystem.Es ist eine Plattform, die Innovation, Anpassbarkeit und Benutzerfreundlichkeit verbindet und dabei die Anforderungen einer globalen und vielfältigen Nutzergemeinschaft berücksichtigt.

Das sagt eigentlich alles über die verschiedenen Ubuntu-Versionen. Der Artikel wird eventuell von Zeit zu Zeit aktualisiert, weil es vielleicht neue Neuerungen und Updates gibt.